Architektenhaus Saaleck. Neue Ergebnisse der Bauforschung

Grundriss des Architektenateliers in Saaleck Grundriss des Architektenateliers in Saaleck Grundriss des Architektenateliers in Saaleck

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtete sich Paul Schultze-Naumburg in Saaleck (Sachsen-Anhalt) einen Landsitz mit Villa und Garten. Daneben gründete er an gleicher Stelle die sogenannten Saalecker Werkstätten, mit denen er Villen- und Landhausprojekte sowie Gärten und Möbel realisierte. Zu diesem Zwecke baute er unterhalb seines Hauses das sogenannte „Architektenhaus“ der Saalecker Werkstätten, das ihm und den Mitarbeitern als Planungsatelier diente.

Im Rahmen zweier Aufmass- und Bauforschungskampagnen, die 2018/19 mit Studierenden der Leibniz Universität Hannover durchgeführt wurden, wurde das Gebäude erstmals händisch aufgemessen und im aktuellen Bestand zeichnerisch dokumentiert. Im Zuge der Untersuchungen wurde deutlich, dass die bisherigen Annahmen zur Baugeschichte des Gebäudes nicht zutrafen. So zeigte sich, dass das Architektenhaus insgesamt in drei Bauphasen entstanden ist und dass auch von einer anderen Abfolge der Bauphasen ausgegangen werden muss. Derjenige Bauteil, der bis dato als jüngster galt, erwies sich als ältester Bestandteil.

Die Ergebnisse wurden in einem Beitrag der Zeitschrift „Denkmalpflege in Sachsen-Anhalt“ publiziert. Über die Dokumentation des Einzelobjektes hinaus sollen mit dem Beitrag die Bemühungen um eine kritische Würdigung des ambivalenten Denkmalortes Saaleck unterstützt werden.

 

Markus Jager, Alexandra Knapp, Jürgen Padberg: Das „Architektenhaus“ der Saalecker Werkstätten von Paul Schultze-Naumburg. Neue Ergebnisse der Bauforschung, in: Denkmalpflege in Sachsen-Anhalt, 27 (2019), H. 2, S. 45-57.